Es viele verschiedene Formen der Tetraplegie. Die einzig übereinstimmende Grundbestimmung ist eine Lähmung aller 4 Extremitäten (Arme und Beine). Ich möchte auf dieser Seite versuchen zu beschreiben, wie es sich (konkret in meinem Fall) mit solch einer hohen Querschnittlähmung leben läßt. ____________________ ____________________ ____________________ oder besser: was man damit, dadurch und darüber alles lernt: ____________________________________________________________________________________________________
. Anfangs erscheint einem natürlich alles vollkommen abstrakt, absurt, wie ein Wahn oder Alptraum... Nur man kann die Zeit nicht anhalten oder zurückdrehen. Sie läuft unerbärmlich weiter und auf einen Tag folgt der nächste. Sobald man wach wird, die großzügig gereichten Narkose- und Schmerzmittel allmählig ihre Wirkung verlieren und man zu begreifen versucht in was für einer Lage man sich befindet, wünscht man sich fort. Natürlich fragt man sich wozu die Ärzte an einem herumgebastelt haben, wenn man jetzt mehr oder weniger seine ursprünglichen Lebensziele nie mehr erreichen kann. Was sehen diese Schulmediziner vor sich? Eine menschliche Masse zum Ausprobieren oder Schulen der eigenen Operationsmöglichkeiten? Oder hatten sie ernsthaft versucht einen wiederherzustellen? Egal. Man kann es nicht rückgängig machen. Und jetzt? Jetzt sitzt (liegt) man in der Falle. Wenn es einem in so einer Situation mehr nach dem Tod als nach dem Leben sein sollte, hat man Pech. Was will man machen? Nichts mehr Essen? Man kann sich dann gegen keine Magensonde wehren. Nichts mehr Trinken? Dafür gibt es den Tropf. Dem Personal die lebenserhaltenden Maßnahmen verbieten? Dagegen steht das Gesetz. Versuchen durch Meditation sich aus dem Leben zu stehlen? Dafür benötigt man ganz besondere Willensstärke. Außerdem funken da die Weißkittel wieder dazwischen. Von einer Klippe stürzen? Da muss man erst einmal hinkommen... Genau genommen hat man gar keine andere Wahl als aus dieser Position heraus das Leben in Angriff zu nehmen und das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen. Selbstverständlich wäre es sicher leichter wenn man dabei von Familienangehörigen oder Freunden Unterstützung erhält, doch wenn alle um einen herum nur mit sich selbst beschäftigt sind oder überhaupt nicht wissen was sie mit einem anfangen sollen oder können, dann muss man eben sturköpfig daran festhalten, dass man ja nunmal noch da ist! Und am Leben!!
Wie soll es jetzt weitergehen? Wohin einen der Weg führt und wie holprig er wird - das kann niemand vorher wissen. Man darf nur nicht vergessen: wenn man aufgibt, erlebt man völlige Stagnation oder es wird nur noch schlimmer. Es steht also auf dem Plan: weiterhin gefüttert, gewaschen, eben "versorgt" zu werden. Die restliche Zeit des Tages hat man doch (gelinde gesagt) zur "freien Verfügung"... Man kann denken, lesen, beobachten, zuhören, diskutieren, sich weiterbilden, mit einer Head-Mouse im Internet surfen, mit dem Mund malen, die Gegend mit einem Elektrorollstuhl unsicher machen... Es gibt die Welt aus einer völlig anderen Perspektive zu entdecken.
...und seinen Körper gibt es neu zu entdecken! Wenn durch die Schädigung in der Halswirbelsäule noch ein paar Restfunktionen (Schmerz, Temperaturempfinden...) übrig geblieben sind, dann wird der Körper diese auch nutzen, um sich mitzuteilen. Es wird sehr häufig beobachtet, das die gelähmte Person bei einer gut gefüllten Blase Gänsehaut auf den Armen bekommt bzw. empfindet. Ebenso kann der Schmerz sich verschieden auswirken. Beispielsweise treten heftige Schmerzen in der Bauch- oder Nierengegend auf und die Ursache dafür sind kalte Füße...
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